Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Seltsame Deutsche Bank Marktforschung

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seltsame Versandmethode

Was machen Sie mit Briefen, denen Sie den Absender nicht ansehen können, bei denen Sie aus der Erfahrung jedoch werblichen Charakter erwarten? Gewinnt die Entsorgung via Rundablage (vulgo: Papierkorb) oder Ihre Neugierde? Ich gestehe, dass ich meist rein schaue, von wem und was es ist. Der Blogger in mir ist schlicht neugierig. Das ändert nichts daran, dass ich eine anonyme Zusendung doof finde, bei dem man erst den Umschlag öffnen muss, um den Absender zu erfahren.

Gegenstand des Schreibens

Um sich ihres Weges zu vergewissern, fragt die Bank nicht etwa direkt ihre Kunden, was ich noch nachvollziehen könnte. Vielmehr wird ein Marktforschungsinstitut beauftragt, zufällig ausgewählte Kunden mit einem Anruf zu beglücken. Das „Interview selbst dauert nur 20 Minuten“. Äh, was hätte ich davon? Wird eine Kompensation für diese Zeit angeboten? Nö. Und aus methodischen Gründen („Repräsentativität“!) sei es echt wichtig, dass alle ausgewählten Kunden teilnähmen. Mutige Methodenwahl, die ich als Berater so nicht vorgeschlagen hätte.

unpersönlicher Anliegenversand

Die Deutsche Bank will – gar nicht mal so wenig – Zeit von mir, schickt das Anliegen aber in einem maschinell erstellten Druckstück ohne persönliche Unterschrift. Und der papierne Anschlag auf meine Zeit kommt als lieblose Infopost. Das nenne ich mal erstaunlich. Das habe ich im BWL-Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Recht vor Jahrzehnten mal anders gelernt.

Anruf mit opt-out

Es hat sich in unseren Breitengraden aus guten Gründen herausgebildet, dass für Newsletter oder anderen [digitalen] Informationsbezug ein double opt-in Verfahren genutzt wird. Das erhöht die Chancen, dass nur Menschen Nachrichten erhalten, die diese auch wünschen. Da hat sich wohl die Unterzeichnerin des Schreibens Direktor Marketing Elke Rossmann oder ihr hausinterner Auftraggeber gedacht, das drehen wir raffinierterweise um. Wer nicht befragt werden will, möge sich unter einer 9-stelligen Befragungsnummer telefonisch bei uns melden. Hallo, ihr wollt was. Wie wäre es damit, den Angeschriebenen einen Anreiz für die Teilnahme zu bieten statt daher zu kommen wie eine Behörde? Ich mein ja nur…

meine Reaktion

  1. I was not amused.
  2. Ich lasse mich nicht befragen.
  3. Ich werde mich nicht telefonisch von dieser Marktforschung abmelden.
  4. Ich überdenke, ob ich noch bei der richtigen Bank bin.

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Ein Kommentar

  1. Heute kam tatsächlich der vermutlich telefonskriptgeführte unerwünschte Anruf von einer hamburger Telefonnummer. Als ich meine Bereitschaft für den abgefragten Moment verweigerte, kam sofort die Frage, ob sie mich später befragen dürften. Auf mein „Nein aus methodischen Gründen“ entschuldigte sich der Anrufer so ansatzlos, dass ich vermute, dass die Agentur diese Kundenreaktion sehr gut kennt und den in meinen Augen methodischen Fehler des Auftraggebers auslöffelt. Wenigstens da Profis.

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