Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Postwurfspezial Deutsche Bank

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Ach Deutsche Bank. Du kennst mich nicht. Und das, obwohl ich seit gar nicht so kurzer Zeit Kunde bei Dir bin.

Ankunft Werbemittel

Zu postbotenüblicher Zeit geräuschelt es an der Wohnungstür. Das merk ich mir, während ich noch eine Aufgabe finalisiere. Noch einmal herzhaft die Taste Return [on Investment] geklickt und schon kann ich gen Wohnungstür meiner Neugierde nachgehen. 2 Mal Postwurfspezial der Deutschen Post verheissen nichts, was mich in meinem Leben weiter bringen könnte. Doch halt. Es ist etwas dabei, was nähere Betrachtung verdient.

Material, Form, Sprache

Der Werbevorlagenhersteller bzw. Freunde komplexer Druckvorgänge hätten ihre Freude, wenn sie das sehen könnten. Ein nicht per Versandtasche (vulgo: Briefumschlag) geschützter Karton der Abmaße 240 x 188 mm liegt vor mir. Ich schätze 240 oder mehr g/qm Material mit gestrichener Oberfläche. Die eine Seite ist voll mit farbigen warholesken Abbildungen, die vermutlich Objekte zu finanzierender Begierde darstellen sollen. Ich brauche jedoch weder ein Mini Cabrio noch eine Hollywoodschaukel. Das dritte Motiv erschließt sich mir gar nicht. In die Gesamtfläche der Rückseite sind noch 2 mattere Flächen eingearbeitet, die a) nachträglich und b) abweichend minderwertig bedruckt wurden. Das soll wohl eine Individualiserung darstellen.

Ich habe in einem anderen Jahrtausend einmal Betriebswirtschaftslehre studiert. Daraus leite ich ab, gemessen an der Durchschnittsbevölkerung etwas mehr über Finanzierung gehört und gelesen zu haben, auch wenn mich Marketing immer mehr interessiert hat. Wenn in einem Werbemittel neben dem guten alten Effektiven Jahreszins noch von einem gebundenen Sollzinsssatz die Rede ist und der nicht erklärt wird, kratze ich mich schon am Kopf.

Dass die auf einfach getrimmte Werbebotschaft 2 echte Fußnoten braucht und einen dritten Text in fußnotenklein verwendet, empfinde ich als merkwürdig.

Ich wohne im Ortsteil Moabit von Mitte. Als anzusprechende Filiale wird mir unverständlicherweise die in Charlottenburg liegende am Sophie-Charlotten-Platz genannt. Die angegebene Telefonnummer zur Vereinbarung eines Termins ist jedoch eine mit frankfurter Vorwahl. Also entweder will ich das Geschäft vor Ort machen ODER mein Callcenter auslasten. Beides zusammen wirkt auf mich nicht zu Ende gedacht.

Genderzeug

Ich kenne es bereits aus der Bezirkspolitik, dass Reden und Texte derart durchgegendert werden, dass Zuhörer und Leser wünschten, sie wären woanders. Die in der Außensicht eher konservativ wirkende Deutsche Bank schreibt folgendes ins Adressfeld:

An alle BewohnerInnnen dieses Hauses, die sich zum Frühlingsauftakt etwas Schönes wünschen. [Straße Postleitzahl Ort]

Ich wünsche mir nichts, wobei eine Bank mir helfen könnte, außer sie sorgte dafür, dass mir eine nette Frau begegnet. Und haben Sie es bemerkt? Ein großes I mitten im Wort. Ein Binnen-I. Bei der Deutschen Bank. Ich fall vom Glauben ab.

Bitte keine Werbung mehr

Liebe Deutsche Bank, bitte sende mir zukünftig keine Angebote mehr, um die ich nicht explizit gebeten habe. Setze irgendwo die Häkchen so, dass das Material gespart wird und ich es nicht entsorgen muss. Vielen Dank

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