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Seltsames Studienkreis Werbeschreiben

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Dokument Werbeschreiben

Versandart

Im Dezember 2013 ging mir eine Infopost vom Studienkreis Berlin-Charlottenburg zu. Infopost als auf Massen ausgelegte Versandmethode der Deutschen Post empfinde ich nicht eben als individuell und den Angesprochenen als Menschen ansprechend. Infopost kandidiert bei mir oft erfolgreich auf einem vorderen Listenplatz für ungelesenes Papierrecycling via blaue Tonne.

Adressierung

Die Adressierung an „Familie Pankrath“ finde ich ob des fehlenden Vornamens wahlweise als faul, altmodisch oder emotional fragwürdig. Faul? Vornamenlose Post finde ich schlapp recherchiert. Altmodisch? Das auf ein Schulkind zielende Werbebrieflein unterstellt den selben Nachnamen der Erziehungsberechtigten, was sein kann aber heutzutage nicht eben durchgängig der Fall ist. Emotional fragwürdig? Den positiv besetzten Begriff der Familie in der Ansprache verwenden, obwohl auf eine natürliche Person als unterschreibenden Kunden gezielt wird, finde ich merkwürdig.

Aufhänger des Briefs

Die mit Mikrometerschraube liebevoll nachgemessene Schöpfungstiefe des Briefs dürfte ein Zitat auch ohne ausdrückliche Zustimmung des Absenders ohne Problem zulassen.

Liebe Fammilie Pankrath,
kennen Sie das auch? Die schulischen Leistungen Ihres Kindes nehmen immer mehr ab, obwohl sich Ihr Kind bemüht?

Das mit der Anrede hatten wir ja schon. Nein, unterzeichnender Herr Matran, das kenne ich nicht. Doch nun kommt der für mich verwunderliche bis befremdliche Teil.

Datenherkunft

Woher bitteschön, Ahmet Matran, hat der Studienkreis die Daten, die ihn vermuten lassen, die Familie Pankrath habe ein Kind, das Nachhilfe benötigen könne? Das Melderegister des Bezirks Mitte scheidet als Datenquelle eigentlich aus, da ich der Nutzung meiner Daten weitgehend und schriftlich hinterlegt widersprochen habe. Die Schule verneint [natürlich] auch. Hiermit widerspreche ich öffentlich der Nutzung meiner Daten durch den Studienkreis und fordere die Löschung aus allen Datenbanken des Hauses sowie eine Vollzugsmeldung an mich.

Markt Nachhilfe

Ich finde es schon eine seltsame Idee, Eltern frischer Erstklässler mit einem nicht angeforderten Angebot anzugehen. Grundschulen sollten methodisch und in der Ausstattung für meinen Geschmack so gestellt sein, dass es keiner kommerziellen Nachhilfe bedarf. Bei ausnahmsweise doch auftretendem Bedarf hielte ich es für wünschenswert, wenn die Eltern sowie die weitere soziale Umgebung die Energie zur Förderung eines Kindes aufbrächten. Und für die Zeit nach der Grundschule gibt es im Web ja die bewährte dauerhaft kostenlose Nachhilfe bei OberPrima.

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