Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Probebühne Moabit

| Keine Kommentare

Für Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft

Gelegentlich hat der Moabiter ja das Gefühl, er sei eine [teil]entmündigte Lebenseinheit zwischen Untersuchungsgegenstand und Versuchskaninchen. Stadtplaner denken sich Dinge aus, in denen sie selbst lieber nicht wohnen würden. Soziologen beobachten alles, bewegen aber – es folgt das Vorurteil eines BWLers – nichts. Politologen fordern Dinge, die sie selbst weder organisieren wollen noch finanzieren können. Künstler schaffen Werke, deren einziger Markt sie selbst und ihre mäßig bis nichtliquide Umgebung zu sein scheint. Investoren verfügen schon mal über nicht eben deckungsgleiche Umfänge an Visionen, Umsetzungswillen und Finanzen. Das ist nicht immer einfach zu ertragen.

Für die Hochkultur

Da ist es doch toll, wenn ein in meiner Erinnerung neuer Akteur für Moabit wie die Komische Oper Berlin zeitweise seine Probebühne in die Reformationskirche verlegt. Ein von der Herkunft sakraler Ort wird ohne Berührungsängste für die Kunst genutzt. Das kommt dem Haus im Sinne einer Belebung sicher ebenso zu Gute wie hoffentlich der Kasse, die vermutlich noch über Jahre unter Sanierungsbedarf in kleinen und größeren Dingen ächzen wird. Wundern Sie sich also nicht, wenn das Gebäude in den nächsten Wochen immer wieder erstaunliche Mengen von Menschen hineinzieht und wieder hergibt, ohne dass es die Anmutung eines Gottesdienstes hat…
Reformationskirche Gesamtansicht seitlich

Verwandte Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.