Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Grün wird grau

| Keine Kommentare

oder auch: Demontage einer Freizeit- und Erholungsfläche.

Kürzlich auf dem Wellenspielplatz. Ich gehe in spielfreudiger Begleitung am Schlupfwinkel vorbei über den kleinen Bolzplatz zu den am Ufer an einem Gerüst montierten Ringen, die da paarweise auf Nutzer warten. Es hat nämlich jemand Bewegungsbedarf. Genauer Turnbedarf.

Beim Marsch über den Bolzplatz fällt uns auf, dass dessen Tore demontiert wurden. Diese Tore bestanden meiner Erinnerung nach aus massiven Metallstangen, die der normale Betrachter locker in die Kategorie ohne Werkzeugeinsatz nicht zerstörbar einordnen würde. Wir wundern uns das erste Mal.

Fußballplatz

Fußball ist doof, besonders torlos

Auf dem Weg zurück von den Ringen soll es noch ein Stopp an den Schaukeln sein. Hoppala. Hier standen doch kürzlich noch 3 Einzelschaukeln aus Holz und eine Bank, was die Beaufsichtigung spielender Kinder wirklich um einiges bequemer macht. Nun steht eine Metalldoppelschaukel – sprich eine Schaukelmöglichkeit weniger – am selben Platz und die Bank ist weg. Wir wundern uns das zweite Mal.

Schaukelrest

ehemals 3 Einzelschaukeln, 1 Wippe und 1 Parkbank

Beim Weg zur Straße soll es eigentlich noch die Nutzung des Kletter- und Balancierparcours sein. Der ist schwuppdiwupp ebenfalls verschwunden. Verblieben ist nur der Kristallisationspunkt dieses vormaligen Gebildes aus Holz und Seilen in Form des Häuschens mit Rutsche. Wir wundern uns das dritte Mal.

ex Balanceparcour

ex Balanceparcour

Was bitteschön soll das?

Der Glaube an Zufälle ist bei einer bestimmten politischen Handschrift bei mir etwas erschüttert. Nehme ich also den vollends vergeigten Prozess um die vordemokratisch versuchte Zusammenführung von Heinrich-von-Stephan-Schule und Carl-Bolle-Grundschule als ersten Punkt, das Fehlen von Räumen für den Grundschulteil dieser es-muss-eine-Gesamtschule-werden und schon ahne ich, dass hier in einem bürger-, anwohner- und mitbestimmungsbefreiten Verfahren plumps eine Schule vom Himmel fallen soll. Da ist es natürlich praktisch, wenn durch Abbau und andere „Angebotsanpassungen“ die in der warmen Jahreszeit hoch frequentierte Fläche weniger attraktiv für Nutzerinnen und Nutzer wird.

Dieses gezielte zerlegen oder verfallen lassen kenne ich bereits vom Kampf um die JVS Moabit. Ich wette eine Kugel Eis, dass irgendwer bereits plant, den Moabitern auch diese Park- und Erholungsflächge zu nehmen. Äh ja, hätte man vor gar nicht so langer Zeit die Hände von der voreilig geschlossenen Wartburgschule gelassen, wogegen sich Schülern, Lehrer und Eltern gut begründet und lautstark  gewehrt haben, würde der Bezirk nicht ständig in diese selbst gegrabenen Löcher stolpern.

Wer es in Moabit grün haben will, sollte vielleicht lieber über das Anmalen von Beton in grüner Farbe als über klimagerechte Planung mit möglichst vielen Pflanzen nachdenken oder über green moabit schwadronieren…

Verwandte Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.