Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

gebloggter Unfug

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Bruchteile meiner eigenen Beschränktheit sind mir durchaus gelegentlich bewusst, sodass ich mir das Recht herausnehme, weiter faktenarm meinungsstark herumzubloggen.

Zweifel an Vergangenheit

Ach es gab eine Zeit, da internettete ich herum und hatte das Gefühl, 2 Dutzend Blogger schrieben a) das für mich Relevante und b) jede ihrer Äußerungen sei derart sinndurchdrungen, dass sie die Welt verbesserten. Süß von mir, was?

Nun aber fräsen sich Zweifel in mein spätjugendliches Gemüt. Habe ich doch mehr als einmal das Gefühl, dass Texte vom Zählpixel getrieben über die Maße hinaus ausgewalzt werden und die Sinn-pro-Zeichen-Quote eher an sedierende Politpamphlete als an knackige Pulltexte für Menschen mit knapper Zeit erinnert.

Auch der Hurrastil, der je nach geographischer oder geistiger Heimat Produkte und Dienste lobt, die als einziges gemeinsames Merkmal einer Region, einer Denkschule oder was auch immer gewidmet sind, mag ich bei mir inzwischen mehr als bei anderen. (Moabit ist Beste!)

Soweit so gut. Was war der Auslöser dieses ebenfalls unfugigen Blogbeitrags? Klaus Eck hat auf etwas hingewiesen, was nicht nur bei mir den wer-will-das-Reflex ausgelöst hat. Oft spontan mit einer halbwegs vertretbaren Pointe gesegnet, fiel mir dazu nix mehr ein. Bis Jan Tißler mir die passende Vorlage lieferte. hier zum Tatort googleplus

Drei weitere Dinge, die man auch nicht braucht

das HTML Element speaker

Das Element kann jedes Text oder Bild enthaltende HTML Element umschließen. Der erkannte Inhalt wird vom Nutzer nicht mehr stoppbar über eine text2speech Einheit vorgelesen bzw. bei Bildern mutmaßend beschrieben (dauerhafte Beta). Sicher ein Bringer in öffentlichen Verkehrsmitteln. Und da muss ich mir nicht einmal wirklich schlüpfrige Inhalte vorstellen, um ins Grinsen zu kommen.

den event Reader

Für alle, denen der Achtelsekundentakt ihrer einprasselnden E-Mails, tweets, Feedeinträge und die Fetzen von mindestens 3 social network streams nicht reichen, kann verwirrend geholfen werden. Der neue event reader tauscht paarweise erkannte Tags gegen zufällig gewählte andere aus. Einstellen kann man auch rollierende Schriftgrößenwechsel sowie Zeichenhintergründe. Mutige erlauben auch das Einbinden zufällig aus dem Netz gewählter Bilder ohne Rücksicht auf erkennbare Inhalte oder die Bildlizenz.

bauchpinsel.me

Nach mehr oder minder gelungenen Versuchen, sprachbasierte Reputation im Netz in etwas zu verwandeln, was man kaufen muss, weil es ja soooo geheimnisvoll ist, käme als konsequenter Schritt das Aufgreifen von statischen und perspektivisch bewegten Bildern. Sie sind auf einem Bild mit politisch inkorrektem zuckerhaltigem Erfrischungsgetränk zu sehen? Das lässt sich gegen Entgelt aus dem Netz retuschieren. Sie waren angeblich auf einer Demo und die lokale politische Gliederung will wegen Glaubwürdigkeit ihrer anstehenden Kandidatur Beweise? Lassen Sie sich reinmalen. Gegen Aufschlag geht das bestimmt bald auch bei der verbliebenen Printpresse.

öffentliche Beschwerde

Was fällt manchen Leuten überhaupt ein, Dinge ins Internet reinzuschreiben, die mich zur Reaktion provozieren? Wie soll ich da meine Arbeit schaffen? Werde mal sehen, ob ich die verbratene Zeit den Schuldigen irgendwie fakturieren kann. Oder ob mir mein Anwalt da ab-rät?

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