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Fachkräftemangel im Handel erzeugen

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Spezialisten für Personalfragen

Nach Hause schlendernd überlegte ich, was wohl Karrierebibelmacher Jochen Mai bzw. Fachbuchautorin Martina Diel zu meiner Anekdote sagen würden, die ich aufzuschreiben beschlossen habe. Schließlich bedeutet Karriere inzwischen in einigen Branchen auch, dass Unternehmen sich überlegen müssen, wo sie qualifiziertes Personal her bekommen und wie sie ihren [guten] Ruf aufbauen oder verteidigen. Der Druck liegt nicht unbedingt auf Seiten eines Bewerbers um einen Arbeitsplatz oder ein Projekt (Schlagwort: Fachkräftemangel).

digitaler Hausmeister bei Kiezunternehmen

Ein digitaler Hausmeister ist ein Mensch, der sich um digitale Belange eines Unternehmens in Form aufklärender Blogeinträge, Einträgen bei facebook, twitter und ähnlichen Plattformen kümmert. Diese Arbeit habe ich u.a. für die Arminius Markthalle im Auftrag des dortigen Investors übernommen. Da ich den Mix aus online zu erledigenden Aufgaben und der mindestens nützlichen Präsenz im Kiez mag, habe ich überlegt, für wen ich das noch tun könnte. Ich finde es nämlich ökonomisch wie ökologisch sinnvoll, wenigstens Teile des Einkommens ohne große Reisetätigkeit zu erzielen.

meine Anfrage bei Who´s perfect

Ich überlegte mir, dass der Handel treibende Laden mit den Designmöbeln zu anscheinend knackig günstigen Preisen abseits genug vom Mainstream wäre, um auf eine Anfrage eher einfach gehaltener Art offen zu antworten. Also griff ich zur E-Mail statt zum Papier. Den am 22.07. an eine E-Mail Adresse „personal“ abgesendeten Text stufe ich auch Monate später unter zweckmäßig und ordentlich ein. Nicht brillant aber auch nicht gruselig. Das war meine Anfrage:

Sehr geehrte Damen und Herren,

bereits mit der Betreffzeile möchte ich andeuten, dass es nach dieser E-Mail Gesprächsbedarf geben könnte. Zum einen passt der Begriff Bewerbung nur teilweise für eine von mir angestrebte freie Mitarbeit. Zum anderen ist digitaler Hausmeister nicht gerade ein eingeführter Ausbildungsberuf…

Ich bemühe mich um Kürze und Prägnanz, um Ihre Zeit nicht zu vergeuden und weil ich ungern mehr diplomatische Kringel drehe als notwendig. Gern beantworte ich die denkbare Frage, was ein digitaler Hausmeister denn tut: Er kümmert sich um Aktivitäten im Internet, die die Ausßendarstellung der Firma betreffen. Dabei geht es eher um zu befeuernde Konten bei facebook, twitter & Co als um die Webseite, die in Ihrem Fall bereits professionell von der NEW.EGO GmbH betreut wird.

Verkäufer sollen verkaufen, das Marketing den Werbemitteleinsatz planen und kontrollieren und auch jeder andere hat vermutlich ausreichend viel und klar definierte Arbeiten auf dem Tisch. Und wer scannt facebook, twitter und alle anderen Netzwerke und nimmt dort den Dialog mit Kunden, Lieferanten, Nachbarn und anderen am Unternehmen interessierten Menschen auf? Sie verstehen meine Stoßrichtung sicher.

Habe ich Ihr Interesse für einen ersten Schritt wecken können?

Dann noch 2 Sachen: Ja, ich habe das bereits für andere Auftraggeber getan. Und ich bin auf Ihre Firma gestoßen, weil die Filiale Berlin eine Parallelstraße von meinem Wohn. und Firmensitz entfernt ist und bei jedem Besuch bisher einladend auf mich gewirkt hat.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort von Who´s perfect

Bis zum heutigen Tag (07.12.2011) bestand die Reaktion aus:

nix

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Antworten dauern etwas...

weiterführende Fragen

  • Ist eine Anfrage wie die meine in Zeiten des Mitmachweb eine so überraschende, dass KEINE Antwort eine noch akzeptable wäre? Finde ich nicht.
  • Ist es nicht das Mindeste, sich kurz absagend zu melden, wenn ein Bewerber oder ein Dienstleister ihre Mitarbeit anbieten? Finde ich ja.
  • Wäre es ein Zeichen von Stärke oder Schwäche, wenn jemand von HR (Persoanlabteilung) oder PR oder der berliner Filiale doch noch mit einer inhaltlichen Antwort daher käme? Ich jedenfalls könnte herzlich lachen, wenn wir testweise zusammen arbeiteten und das seltsame Zustandekommen eines Vertrages als Beispiel im Gedächtnis behielten, wie beide Seiten es vielleicht lieber nicht täten…

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Ein Kommentar

  1. Ganz kurz von mir:

    Wenn der Laden, dessen Web 2.0-Aktivitäten du hättest betreuen wollen, bei dir in der Nähe ist – warum nicht einfach kurz vorbeigehen und denen auf den Zahn fühlen? Natürlich vorbereitet, mit Infos zu den bisherigen Aktivitäten, auf die man dann Bezug nehmen kann.

    Zu den Fragen: nein, es ist nicht das Mindeste, auf solch eine Mail zu antworten. Schon gar nicht, wenn sie von einem potentiellen Dienstleister kommt und nicht von einem Bewerber für eine Festanstellung.

    Dein Schreiben finde ich ansonsten auch noch überarbeitungswürdig – echte Information kommt erst im Satz „Er kümmert sich um Aktivitäten im Internet,“ Alles davor ist – sorry – blabla.

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