Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Lecker Protest gegen Falschparker

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An einem Wintertag in Berlin. Es geht um rindviehartig dämliche Falschparkerei, dieses Mal in der Schlüterstraße in der Nähe zum Kuhdamm, äh Kurfürstendamm.

Es treffen sich durch Magie ein paar Menschen, die eine neckische Idee haben, wie auf das Problem bräsig Radwege zuparkender Autos hingewiesen werden kann. Mit Sahne. Also mit Sprühsahne. Wie der Zufall es will, sind auch Journalisten vor Ort, die ein paar Bilder von der Aktion schießen und erfahren, worum es geht.

Sie sehen Fotografen, die sprühsahenbewehrte Aktivisten fotografieren. Ich habe übrigens nicht schlecht fotografiert, sondern absichtlich kein Gesicht der Aktiven abgebildet.

Sahne 1

Fotografen und Aktivisten

Es geht um symbolische Gefahrenabwehr. Falschparker zwingen zum einen Radfahrer dazu, in die Spur für den Autoverkehr zu wechseln, was Gefahren für viele Verkehrsteilnehmer bringen kann. Außerdem verdecken sie nicht selten die Linien, die Radweg/Radspur von der anderen Verkehrsfläche abtrennen. Diese Linie wird mit lecker Sprühsahne – ausschließlich auf Blech der Sünder, schwuppdiwupp nachgezeichnet. Dazu gibt es ein „lehhreiches“ grünes Zettelchen, das vom Format her an Knöllchen erinnert. Zusätzlich werden ein paar Blatt Küchenpapier hinterlassen, mit dem der Fahrzeughalter sein corpus delicti reinigen kann.

Sahne 2

Ersatzverkehrszeichen 😎

Es gab auch sahnige Kunst am Fahrzeug, so der Armschwung eines Aktivisten die Zeit dafür hatte. Man wollte ja nicht unbedingt warten, bis ein Halter zu seinem Fahrzeug zurück kommt. 😎

Sahne 3

Sahnefahrrad

Mit Wahl von rückstandsfrei entfernbarem Material, der pädagogischen Ansprache und der zurückgelassenen Putzhilfe werden verarztete Falschparker verwirrend, irgendwie drollig und nicht aggressiv auf ihr Fehlverhalten hingewiesen. Gefiel mir die Aktion.

Bonusanektdoten

Als ein einzelner Aktivist ein grob falsch parkendes Fahrzeug (Es blockierte die Radspur in der Breite zu 100%.) fotografiert, steigt sein Halter aus und geht aggressiv auf den Fotografen zu. „Du darfst das Auto nicht fotografieren.“ Es wirkt so, als hielten ihn letztlich nur diverse umstehende Menschen davon ab, den Chronisten körperlich zu attackieren. Jung, extrem PS-stark, Adrenalin aus den Augen sprühend startet dieser verkehrsuntaugliche Flegel mit quietschenden Reifen so los, dass er an einem Radfahrer knapper als einen Meter vorbei pfeift.

Einschub: Mir scheint ein Auto vorsichtig ausgerückt keine Persönlichkeitsrechte zu besitzen, insbesondere wenn dieser Gegenstand sich auf öffentlichem Gelände wie der Straße befindet. Bei manchem vorzugsweise Herren mag eine besonders starke Identifikation mit seinem Auto psychologisch interessant sein und zu Mutmaßungen belustigender Art führen.

Ein Kumpel des motorisierten Spaßvogel blökt aus einem ebenfalls arg überPSten Fahrzeug, man dürfe das Eigentum Dritter nicht fotografieren. Ich mutmaße mit meinen Hobbyjurakenntnissen, dass der Straßenrambo für Arme hier irrt. Ich vermute, er irrt auch sonst das eine oder andere Mal, wenn er Oberarm oder Auto als Argument einzusetzen droht. Manno, so jemand darf Auto fahren. 8-(

Es gab von mehreren Passanten hochgereckte Daumen oder Applaus. Es wurde auch gefragt, wo man Fotots oder Bewegtbilder sehen könne. Wird sich finden in diesem Internet.

Fundstück 1.

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