Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Aufruf zur Bücherverbrennung?

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Das Kapital

Das Kapital. Hat mindestens 2 Bedeutungen.

  1. Zum einen bezeichnet es als in meinen Augen reichlich unscharfe Sammelbezeichnung Menschen, die Anteile an Unternehmen halten. Dass über Aktien und Fondsanteile Millionen Deutscher dazu gehören, wird der Einfachkeit halber von manchen Menschen für den Diskurs gern ausgeblendet. Zwischentöne passen nicht ins holzschnittartig schwarz weisse Weltbild. Von diesem Kapital rede ich hier nicht.
  2. Zum anderen ist Das Kapital ein Buch des Autors Karl Marx. Das kiloschwere nicht immer aus freien Stücken rezipierte Werk diente – mehr oder minder richtig interpretiert – als Basis für allerlei gesellschaftliche Experimente, die sich bislang vor der Geschichte nicht eben als belastbar und von den Betroffenen nicht als beglückend herausgestellt haben. Dieses Kapital lese ich aus dem Bild heraus, auch wenn andere das anders sehen könnten.

Kampf

Das Ende eines Kampfes kann der Natur seiner Sache nach in Schäden an beteiligten Kontrahenten und Gegenständen resultieren. Bei einem Buch wie dem genannten kommen als Beispiele Schäden durch Feuchtigkeit sowie unterschiedlich ausgeprägte Knicke und Risse in Frage. Die historisch übelste Form, wie ein Buch als Gegenstand eines Kampfes um Deutungshoheiten leiden kann, dürfte die Bücherverbrennung sein. Allein die Verwendung des Begiffes Bücherverbrennung lässt ohne Ansehen des Textes den einen oder anderen vermutlich reflexartig zucken.

Rathaus Tiergarten

Ein Rathaus wie das Rathaus Tiergarten ist ein öffentlicher Platz, der in Latein Forum heißt. Ein Schriftzug, der mehrere Wochen an einer Wand dort prangt, ist derart öffentlich, dass der Betreiber des Forums Rathaus faktisch Kenntnis davon hat bzw. haben sollte.

Störerhaftung, zweierlei

Für alle, die tapfer bis hierhin gelesen haben, kommen wir zu so etwas wie einer Frage, die ich als Auflösung des Rätsels um den Sinn dieses Blogposts hinstellen möchte.

Wenn der Betreiber eines Forums namens Rathaus im realen Leben von Schmierereien erfährt, die zu gesetzesuntreuen Handlungen aufruft, muss er was tun? Irgendwann mal drübertünchen.

Wenn der Betreiber eines Forums im Internet Kenntnis von einem Inhalt erhält, der von Dritten stammt und merkwürdig bis gesetzes- oder sittenumkonform verstanden werden könnte, riskiert er über die so genannte Störerhaftung vor dem Gesetzt oder im Rechtsverständnis zumindest einiger Gerichte in geradezu erstaunlichem Umfang. Ganz zu schweigen vom proffessionellen Ludentum bandenmäßiger Abmahnungen.

Das Leben außerhalb des Internets darf kein abweichend behandelter oder rechtfreier Raum bleiben. Liest sich komisch so herum? Finde des Fehler. Ich sag nur digitale Bürgerrechte. Oder werden etwa Betreiber von Rathäusern vor dem Gesetz anders behandelt als Betreiber digitaler Foren und Blogs?

Ursprünglich gab es übrigens lediglich einen Schnappschuss und die Überlegung, da einfach nur drunter zu schreiben: Ich mag das Buch auch nicht. Aber am 80. Jahrestag der Ernennung Von Adolf Hitler zum Reichskanzler fand ich das zu platt.

Und nun gern Sie:

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