Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

Unsportliche Überschrift?

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Kleingedrucktes: Mensch beachte bitte das Fragezeichen in meiner Überschrift. Das macht nämlich den Unterschied zwischen einer Tatsachenbehauptung, die ich zu belegen hätte und einer Frage dar, die der Leser sich selbst beantwortet. Und für zweiteres hafte ich nicht. 😎

In einem tweet (gängig beschränkte Journalistendiktion dafür wäre Quelle: Internet) las ich einen so knackigen Teaser, dass ich daran hängen blieb. Also Teil der Aufmerksamkeitsaufgabe gelöst. Ich dachte mir, der Link auf einen Beitrag der Berliner Morgenpost würde dann eine ordentliche Überschrift bringen, die sprachlich weniger laut und korrekter bzw. dem beschriebenen Sujet angemessener wäre. Diese Hoffnung wurde mir nicht erfüllt. Es heißt dort für mich genauso krawallig wie im tweet:

Berlin gegen Hamburg – Wer bekommt die Olympischen Spiele?

Bildbeweis 8-)

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Warum mag ich diese Überschrift nicht?

  • Weil sie in ihrem für mich merkwürdigen Tonfall nicht zum dann durchaus Fakten aufreihenden Beitrag passt.
  • Weil sie in meinen Augen die längst nicht gefallene Entscheidungen zweier Städte, ob sie sich dem nationalen Verfahren zur Auswahl einer Bewerberstadt stellen, einfach übertönt.
  • Weil es ein wenig so wirkt, als müssten sich nur 2 deutsche Städte einigen und der Rest wird in altbekannter Manier hinter verschlossenen Türen im Geflecht DOSB – NOK – IOC geklärt.

Da die Wirkung knackiger Überschriften Journalisten eigentlich bekannt sein sollten, frage ich mich, was sich Jens Anker und Rainer Grünberg dabei gedacht haben, diese einem Text voranzustellen? Ein Teil der Berichterstattung um offiziell teils noch ungelegte Eier rund um eine Olympiabewerbung Berlins kommt mir zeitweise geisterhaft geleitet vor. Ob da Teile des Sports oder der Stadt eine Linie vorgeben? Gibt es eine Linie im Haus Springer? Verwunderlich wäre es für mich ja nicht… Und will ich so etwas? Nö. Die Publikationen und Repräsentanten des Sportes hätten für meinen Geschmack die Aufgabe, offen Verbündete zu suchen und sich gemeinsam den üblichen Verfahren zu stellen. Und darüber werde ich auch gern informiert. Aber dieses derzeit bei mir aufkommende Gefühl „Wir schreiben und berichten alle platt, die das nicht toll finden“ beginnt, mir die Freude an gründlichem Nachdenken pro oder contra Olympische Spiele in Berlin zu nehmen. Und ich bin Sportler!

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