Kontroversenblogger – wider den Konsenszwang

19 Briefe der Volkswagen Bank

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Volkswagen Bank

Aus mir heute nicht mehr erinnerlichen Gründen verfügte ich jahrelang über ein Bankkonto bei der Volkswagen Bank. Auf diesem Konto lag ein übersichtlicher Betrag herum und tat dort nichts, was er nicht auch woanders tun könnte. Auch wenn ich in einigen Bereichen des Lebens dezentrale Strukturen schätze, stellte sich die letztlich verneinte Sinnfrage ob dieser speziellen Bareinlage.

Kündigung, einfach

Jegliche Form von Papaierkram normalerweise meidend setzte ich mich brav hin und formulierte ein Kündigungsschreiben inklusive Angabe einer Bankverbindung für die Überweisung des Guthabens des aufzulösenden Kontos. Das sendete ich sogar in Form eines Briefes, was in den letzten Jahren eher die Ausnahme denn die Regel meiner Geschäftskommunikation darstellt. Eine angemessene Zeit später verzeichnete ich die erwartete Gutschrift in etwa erwarteter Höhe.

Abrechnung, 19-fach?

Die Wiedervereinigung zeitweise fremdgegangener Euros mit der Herde erfreute mich. Allein die Frage blieb, warum gerade DER Betrag. Nun, es würde schon noch eine Abrechnung erfolgen. Was kam, war allerdings eher eine Postlawine. 19 Umschläge mit jeweils einem bedruckten A4 Bogen Papier.

Mount Paperest

Mount Paperest

Es mag sein, dass das irgendwo steht, was passiert, wenn man sich nicht gelegentlich brav am Konto anmeldet und sich Kontoauszüge entweder herunter lädt oder anklickt, sie online gelesen zu haben. Aber ich glaube, dass es hier Bedarf für Optimierung gibt.

Lösungsvorschläge, 3

Dreierweiche

der Möglichkeiten 3

  1. Die Ausdrucke trugen folgenden Text:

    Sie erhalten heute Ihren aktuellen Kontoauszug per Post, da Sie sich in den letzten 90n Tagen nicht im Online-Banking angemeldet haben oder das Konto gekündigt wurde.

    Das stimmt nur teils. Aktuell würde ich den Auszug vom Mai 2010 z.B. nicht nennen. Ich würde von der Logik her erwarten, dass man einen ersten solchen Brief nach 90 Tagen (+ x) erhielte. Oder spekuliert man auf vergessene Konten, um mit denen was zu tun? Möchte ich nicht glauben.

  2. Sollten tatsächlich x Auszüge dem System entsprechend geplant auflaufen, wäre eine Zusammenfassung in einem Dokument so sinnvoll wie papiersparend. Vermutlich wäre man statt mit 19 Seiten mit 5 und statt mit 19 Umschlägen mit einem ausgekommen. Auch das gesparte Porto rechnete sich vermutlich, oder? Zumal das alles automatisiert vom System gemacht werden könnte. Ist ja nicht so, dass da jemand hockt und überlegt, wie das in genau diesem Fall jetzt zu machen ist…
  3. Warum bitteschön wird bei einem Produkt namens Volkswagen Bank direkt nicht regelmäßig mit dem Kunden vereinbart, dass Kontoauszüge per Datei oder per Link auf eine Datei versendet werden? Auch dafür müsste es sichere Verfahren geben oder über die Schaffung solcher Verfahren nachgedacht werden. Notfalls wäre auch eine Erinnerungsmail denkbar, die dazu auffordert, sich mal wieder einzuloggen, um keine sensiblen Daten versenden zu müssen, oder?

Assoziation zur Zahl 19

In einem Song von Paul Hardcastle wird so lakonisch wie anklagend festgestellt, dass das Durchschnittsalter in Vietnam gefallener US-Soldaten bei 19 lag. Starker Tobak, wie ich finde.

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